Mittwoch, 26. Februar 2014

Überwinde dich selbst!

Jeder Gärtner weiß,
dass man nie aufhören darf, Unkraut zu jäten
4. Unser Herz ist wie ein Garten, in welchem fort und fort wilde und schädliche Kräuter wachsen; darum muss man auch beständig die Hacke der heiligen Abtötung in der Hand halten, um sie auszurotten und hinauszuwerfen, sonst wird die Seele in kurzem einem Felde von Disteln und Dornen gleichen.

"Überwinde dich selbst!"   Dies war der Spruch, den der heilige Ignatius Loyla stets wiederholte, und den er auch gewöhnlich in seinen täglichen Ansprachen seinen geistlichen Söhnen stets an´s Herz legte.  
"Überwindet die Eigenliebe; brecht euern Willen! denn, die Ursache", so sprach er, "dass von den Menschen, die dem Gebete obliegen, nur wenige heilig werden, ist diese, weil nur wenige sich bemühen, sich selbst zu überwinden"
Aus hundert Menschen, die das Gebet üben (waren seine Worte), sind mehr als neunzig eigensinnige, die ihrem Kopfe folgen. Daher schätzte der heilige Mann ein einziges innerliches Werk der Abtötung des eigenen Willens höher, als ein langes Gebet voll geistlichen Trostes. 

Gilbert schreibt: "Was hilft es einer Festung, dass  ihre Tore geschlossen sind, wenn der Feind, der darinnen ist, nämlich der Hunger, alles in Verwirrung setzt?" Er will damit sagen: was nützt es, die äußerlichen Sinne abzutöten und Andachten zu verrichten, wenn du indessen im Herzen weiter jene Leidenschaft, jene Anhänglichkeit an den eigenen Willen, jene Liebe zur eigenen Hochschätzung, jenen heimlichen Groll oder einen anderen Feind hegst, der alles in Verwirrung bringt.